Sonntag, 2. Dezember 2012

Wissenswertes über Brüheim







Bundesland       :  Thüringen
Landkreis          :  Gotha
Geokoordinaten:  51.0.14 N – 10.35.4
Höhe                 :  260 m ü. NN
Fläche               :  7,45 km²
 Einwohner        :   530


Karte von Brüheim

 


In den Geschichtsbüchern schreibt man: Brüheim grenzt gegen Morgen an Wangenheim und Eberstädt, gegen Mittag an Sonneborn, gegen Abend an Friedrichswerth, gegen Mitternacht an Oesterbehringen und Tüngeda.
Die Gemeinde zählt ca. 530 Einwohner, wobei hier entgegen dem allgemeinen Trend keinen Bevölkerungsrückgang, eher Zugang, zu verzeichnen ist.
Neben kleinen Gewerbebetrieben, wie Bäcker oder Schuhmacher, ist die Landwirtschaft seit jeher der vorherrschende Erwerbszweig, da der umliegende Boden sehr fruchtbar ist. Von großer Bedeutung war in vergangener Zeit zum Beispiel die Zucht von Kaltblut- Pferden auf dem Schafhof, was noch auf dem Volkseigenen Gut fortgesetzt wurde.
Der Ortsname könnte sich aus dem Wort „Bruchwiese“ ableiten, was soviel wie sumpfige Wiese bedeutet. Erstmals 973 erwähnt, anhand einer Kaiserurkunde durch den Tausch des Ortes an das Kloster Fulda, ist Brüheim zweifellos älter.
Die früheste Besiedlung fällt, wie im gesamten mittleren Nessetal, in die Jungsteinzeit. Steinwerkzeuge und bandkeramische Gefäße zählen zu den Funden, die dies belegen.
Die weit über den Erdball verstreute Familie der Freiherren von Wangenheim haben einige ihrer Wurzeln auch in Brüheim.
Eng mit dieser Familie verbunden ist der, nun zum kulturellen Mittelpunkt des Ortes gewordene, Edelhof. In den Jahren 2008 bis zur Fertigstellung des Torhauses 2010 wurde das Areal grundhaft saniert.


Im großen Wohnhaus befinden sich vermietete Wohnungen, die Ortsbibliothek und die FFw Brüheim mit dem Feuerwehrverein. Im Torhaus hat der Geschichts- und Heimatverein sein neues Domizil, wo in der oberen Etage Ausstellungen zur Geschichte des Ortes zu sehen sind.
Das Kaminzimmer im Torhaus oder den Vereinsraum der Feuerwehr können für Familienfeiern oder Ähnliches gemietet werden.
    
       
  

Edelhof (Fotos von peterrost.de )


Neben dem Edelhof steht die Kirche St.Vitus. Der im Eigentum der Gemeinde befindliche Kirchturm wurde um 1726 errichtet, das Kirchenschiff etwa ein Jahrhundert später. Ein Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert ist im Inneren des Kirchgebäudes zu sehen. 
St. Vitus ist auch eine Anlaufstation der VIA PORTA , dem ökumenische Pilgerweg zwischen den Klöstern Volkenroda und Waldsassen. Er beginnt in Volkenroda ( unweit Mühlhausen / Thüringen ), direkt am Kloster der evangelischen Jesusbruderschaft mit seinem berühmten Christus-Pavillon und führt in 18 Etappen über eine Gesamtlänge von mehr als 300 km zur katholischen Zisterzienserinnenabtei ins bayerische Waldsassen.

   
Kirche St.Vitus in Brüheim

Die 3. Etappe von Behringen nach Neufrankenroda führt durch Brüheim. Erkennungsmerkmal ist das Pilgerschild. Den Verlauf der Etappen kann man hier recherchieren: http://www.viaporta.de
 



Am südlichen Ortsrand und unweit des Edelhofes steht die „Käseburg“, ein spätromanischer Wohnturm. Dieser zählte zum Gut Steinhof, einem Hofkomplex, dessen Umrisse man heute nur noch erahnen kann. Die Bezeichnung „Käseburg“ stammt daher, dass das Kellergewölbe ab 1879 zur Käselagerung und -reifung genutzt wurde.


Blick auf die sanierte Mauer und Eingangstür zum Steinhof
 (Fotos von peterrost.de )


Turm der Burg Käseberg (2003)  
        
 

 Käseburg

Zum Gut Steinhof gehört auch ein noch erhaltenes Wohnhaus in dem von 1792 bis 1806 der Musiker und Instrumentenbauer Adam Heinrich Ludwig Wenk wirkte. Sein bedeutendstes Werk ist die technische Vervollkommnung der Glasharmonika.

 Glasharmonika (Stiftung Friedenstein Gotha © Lutz Ebhardt)

Glasharmonika
In der 1796 in Gotha erschienenen Beschreibung »Gotha und die umliegende Gegend« erwähnte Albert Klebe eine Glasharmonika: »Herr Secretair Wenk in Brüheim, einem zwey Stunden von Gotha entlegenen Dorfe, verfertigt Harmonikas, welche sowohl in Ansehung des Tones, als auch in der Bauart des Gehäuses, alle bis jetzt bekannte Instrumente dieser Art übertreffen. Der Kasten oder das Gehäuse ist von Mahagonyholz mit antikem Gestelle und hat die Gestalt eines kleinen Fortepiano. Die Glaskugel besteht aus 46 Schaalen, welche im Tonsprengel vom eingestrichenen c bis zum dreygestrichenen a gehen. Das Schwungrad durch welches der Kegel in Bewegung gesetzt wird, ist innwendig im Kasten verdeckt und läuft horizontal. Besonders ist die Harmonika durch eine eigne Erfindung des Hrn. Wenk zur höchsten Vollkommenheit gebracht worden, indem er ein zweytes Instrument, ein Pedal mit derselben vereinigt […] Dies Instrument bildet ein längliches Viereck, wird auf den Fußboden gelegt und die Harmonika oben darauf gestellt. Es hat einen Resonanzboden und ist mit übersponnenen Drathsaiten bezogen, die durch Hämmer von weichem Leder, wie auf dem Fortepiano angeschlagen werden. Zur linken Hand ist die Claviatur oder die Tasten, so wie das Pedal einer Orgel, mit welchen die Hämmer in Verbindung stehen, und mit dem linken Fuße mit der Harmonika zugleich gespielt werden. Die Töne des Pedals sind so sanft, daß sie sich mit den schmelzenden Tönen der Harmonika auf das angenehmste vereinigen. Eine genaue Abbildung der Harmonika mit Pedal findet man im Journal für Fabriken und Manufacturen, Leipzig bei Voß und Compag. 1796. Der Preis einer Harmonika ohne Pedal ist 400 Thaler, den Ld’or zu 5 Rthl., mit Pedal von Mahagonyholz 550 Rthl. Mit Pedal von gebeiztem Holze 500 Rthl. Eben dieser Künstler verfertigt auch Fortepianos von vorzüglicher Güte.« Unser Instrument hat 44 Glasschalen im Umfang c bis g3, ist also um zwei Töne kleiner als das beschriebene. Die Schalen bestehen aus hellgrünem Glas, wobei die Halbtöne (die den schwarzen »Obertasten« des Klaviers entsprechen) durch Randvergoldung gekennzeichnet sind. Bandintarsien im englischen Stil zieren das Mahagoniholz von Gestell und Gehäuse. Im Vergleich zu den sonst bekannt gewordenen Typen der Glasharmonika weist dieses Modell ein liegendes Schwungrad auf (was den Antrieb allerdings etwas komplizierter macht). Mit dessen Hilfe wird die horizontal liegende Achse mit den aufgesteckten, chromatisch angeordneten Glasschalen in Rotation versetzt. Die sich drehenden Glasschalen können nun mit wasserbefeuchteten Fingerspitzen angestrichen und so zum Schwingen gebracht werden. Ein gleichartiges Instrument ist im Musikinstrumenten-Museum der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin erhalten. Die Erfindung der Glasharmonika, »armonica« genannt, wird Benjamin Franklin für das Jahr 1762 zugeschrieben. Um 1757 begegnete er in London den »musical glasses«, Glasspielen mit von wasserbenetzten Fingerspitzen angestrichenen, unterschiedlich großen Glasschalen. Deren Vorbild war die »angelick organ« mit Trinkgläsern des Iren Richard Puckeridge. Der Komponist Christoph Willibald Gluck z.B. konzertierte 1746 auf solchen Instrumenten in London. Franklin mechanisierte um 1762 das Instrument zur leichteren Spielbarkeit, indem er die Glasschalen vertikal auf eine drehbare Achse montierte. Die Londoner Virtuosin Marianne Davies konzertierte mit diesem Instrument ab 1765 auf dem europäischen Kontinent und machte es dort bekannt. Von Johann Adolf Hasse (1699-1783) ist die früheste »kontinentale « Komposition für Glasharmonika überliefert; andere Komponisten - Naumann, Schulz, Reichardt, Mozart, Beethoven - folgten. Wolfgang Amadeus Mozart schrieb 1791 für die blinde Virtuosin Marianne Kirchgeßner ein Adagio für Glasharmonika solo sowie ein Quintett mit Flöte, Oboe, Bratsche und Violoncello. Die Glasharmonika als ein beliebtes Instrument im Zeitalter der Empfindsamkeit fand ein Echo auch in der Literatur - so z.B. bei Goethe, Schiller und Jean Paul. Später, um 1830, wurde die Glasharmonika wegen ihres durchdringenden sphärischen Klanges als nervenschädigend für die Spieler und Zuhörer empfunden und kaum mehr gespielt. Nur Gaetano Donizetti verwendete das Instrument dann noch in seiner Oper »Lucia di Lammermoor« (1835) - für die Arie der wahnsinnig gewordenen Titelheldin. [Wolfgang Wenke]
weitere Literatur:Wolfgang Wenke: Exponat des Jahres. Glasharmonika, in: Gothaisches Museums-Jahrbuch 2006, Weimar 2005.
Außer Wenk hat Brüheim noch weitere berühmte Söhne hervorgebracht: Instrumentenbauer Gliem, Buchverleger Keil sowie Philosoph und Schachmeister Göring.
Für die Kinder bietet Brüheim einen neuen Spielplatz mit großer Hangrutsche und für Jugendliche einen Skaterplatz.
Gemeinsam mit den Vereinen im Ort wird mit zahlreichen Veranstaltungen für ein vielfältiges Angebot für die Einwohnerinnen und Einwohner auch über die Gemeindegrenzen hinaus gesorgt. Ob Kunst, Geschichte oder Musik, für jeden ist etwas dabei.

 

Wappen

 

Von Grün und Rot geteilt durch einen schrägrechten Wellenbalken; oben zwei goldene Ähren; unten ein silberner Turm mit schwarzen Fenster und Türöffnungen, dem links ein silbernes Nebengebäude mit je einer schwarzen Tür und Fensteröffnung angelehnt ist.
Der gewellte Schrägbalken steht für die Lage des Ortes an der Nesse, die zwei Ähren für den vorherrschenden Erwerbszweig, die Landwirtschaft. Die mittelalterliche Burg verweist auf ein das Ortsbild prägendes ehemaliges Rittergutsgebäude, das auch als Käseburg in der Region bekannt ist. Die Ritter von Brüheim waren im Mittelalter Dienstleute der Landgrafen von Thüringen.
Die Flagge ist weiß-rot gestreift und trägt mittig das Gemeindewappen.
Der Gemeinde wurden am 30. Juni 2009 das Wappen und die Flagge genehmigt. Der Brüheimer Erhard Neumann hat das Wappen und die Flagge entworfen.


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Brüheimer Gefallenendenkmal


Vor der Kirche, durch einen kleinen Zaun abgetrennt, findet man drei Findlinge mit Gedenktafeln. 
Auf dem größten ist die Tafel mit den Namen für die Gefallenen des 1.WK´s und eine Gedenkplatte für die Gefallenen des 2.WK´s. 
Auf dem linken und rechten Findling sind je eine Platte mit den Namen der Toten des 2.WK´s.


 
 
Inschriften:
1.WK: Ihren im Weltkrieg gefallenen Brüdern 1914 – 1918 
zum Gedächtnis die Gemeinde Brüheim

2.WK:
Findling: Unseren Gefallenen des II. Weltkrieges 1939 – 1945 
zum ewigen Gedenken

Unseren Toten von 1939 - 1945

Quarantänelager: Zum Gedenken an die Verstorbenen im Quarantänelager Brüheim 
1946 - 1947 



 Auf dem Friedhof findet man das Familiengrab (Mäder) und die Grabanlage für die Gestorbenen des Quarantänelagers.

 

 
Beitrag von: Katja Kürschner
Foto © 2011 Katja Kürschner
 (Quelle: http://denkmalprojekt.org/2012/brueheim_lk-gotha_wk1_wk2_thuer.html)




 File:Brüheim Wangenheim Gräber.JPG
Brüheim, Gräber der von Wangenheims









Mediale Cronologie Brüheims

Ausstellung zu einem Instrument und seinem Brüheimer Erbauer

Der Geschichts- und Heimatverein  zeigt im Torhaus des Edelhofes eine Ausstellung zur Glasharmonika und deren Erbauer. Hier zeigt Eckhard Pförtner eine der Schautafeln mit Erläuterungen zum Instrument.  Foto: Eckhard Jorek 
Der Geschichts- und Heimatverein zeigt im Torhaus des Edelhofes eine Ausstellung zur Glasharmonika und deren Erbauer. Hier zeigt Eckhard Pförtner eine der Schautafeln mit Erläuterungen zum Instrument. Foto: Eckhard Jorek
Den Brüheimer Geschichts- und Heimatverein beschäftigte die Frage,welcher Brüheimer der Vergangenheit wohl außergewöhnliche Fakten in seiner Biografie aufzuweisen hat. Die Forscher wurden fündig.
Die Recherche durch die Jahrhunderte führte sie vorerst auf die Spuren von vier Herren aus drei Jahrhunderten, bei denen August Heinrich Wenk (1753 - 1811) aufgrund seines ausgefallenen Tätigkeitsfeldes nochmals hervorsticht. Dass so viele präzise und detailreiche Informationenzu seiner Person herbeigeschafft werden konnten, ist teilweise auch einem Glücksumstand zu verdanken. Renate Witschel, eine Bekannte von Eberhard Möller, dem früheren Bürgermeister von Brüheim, sammelte jede Menge an Material und fügte die Puzzleteile zu einem Bild zusammen. Das Interesse an der Geschichte der Familie Wenk hatte einen verständlichen Grund: Sie interessierte sich für die Ahnen ihres Mannes, wollte deren Wirken herausarbeiten. Renate Witschel forschte intensiv und nutzte dazu auch die Brüheimer Chronik sowie die Kirchenbücher der Gemeinde Sonneborn. Ein dickes Exemplar ihrer Erkenntnisse widmete sie dem Brüheimer Heimatverein, und ein weiteres erhielt das Regionalgeschichtsmuseum auf Schloss Friedenstein. Der wohl bedeutendste Fakt aus dem Leben des August Heinrich Wenk ist das Erbauen von Glasharmonikas. Weitere Details aus seinem Leben und Wirken sind in einer Themenausstellung, im Torhaus des Brüheimer Edelhofes, umfangreich dargestellt. Doch die Glasharmonika fesselt wohl am meisten, allein schon durch die fast mystischen und sphärischen Klänge, die beim Bespielen entstehen. Anhand von Schautafeln werden der Aufbau und die Funktionsweise des Musikgerätes leicht verständlich erklärt. Dokumente von Zeitzeugen geben dort auch Informationen zum Aufbau des Instrumentes. Man erfährt, dass das Gehäuse aus Mahagoniholz ist, und ein Glaskegel, bestehend aus 46 Glasschalen, für das Entstehen der Töne verantwortlich ist. Ein Amerikaner brachte die ersten Instrumente auf den Markt, andere entwickelten diese weiter; darunter auch Wenk. Eckhard Pförtner vom Heimatverein kann die Funktionsweise genauestens erklären und weist begeistert auf Wenks besonderes Verdienst, den horizontalen Antrieb, hin. Sogar Wolfgang Amadeus Mozart soll von der Glasharmonika fasziniert gewesen sein. Er komponierte extra einige Stücke dafür. Es existieren nur noch wenige Originalgeräte. Auch das Regionalmuseum auf Schloss Friedenstein hat eines in seinem Besitz, jedoch nicht aktuell ausgestellt. Die Ausstellung im Edelhof ist am Sonntag ab 14 Uhr geöffnet. Kaffee und Kuchen sowie die geöffnete Bibliothek runden das Angebot ab. Schon jetzt freuen sich die Brüheimer auf Anfang Dezember, wenn Martin Hilmer aus Franken das alte und geheimnisvolle Instrument im Edelhof erklingen lässt.

Eckhard Jorek / 02.10.10 / TA 

Wasser, Wind und Schlösser

Leinakanalfreunde auf Entdeckertour im mittleren Nessetal

Bericht von Wolfgang Möller
VG „Mittleres Nessetal“. Was wäre die Nesse ohne den Leinakanal? Ein unscheinbares Flachlandflüsschen! Das Leinakanal-Flößgraben-System überwindet die Wasserscheide Elbe/Weser und entwässert den Nordhang des Thüringer Waldes in den Flutgraben. In der Nähe des ehemaligen Wangenheimer Bahnhofs mündet dieser in die Nesse und verstärkt sie erheblich. Dort trafen sich am 5. November die Mitglieder des Freundeskreises Leinakanal zum zweiten Teil ihrer Nessetal-Exkursion Wangenheim – Brüheim. Einige Wochen zuvor hatten sie zwei weiteren Mitglieder der Verwaltungsgemeinschaft „Mittleres Nessetal“ besucht: Sonneborn und Friedrichswerth.
Im Sonneborn
Stefan Rathgeber, Hauptakteur des Festumzuges, der Festschrift und des Bildbandes anlässlich der 1225-Jahr­feier von Sonneborn im Juni diesen Jahres vermittelte den Schlingel­freun­den einen Ortskundigen bester Sorte: Matthias Mähler. Der Ortschronist zeig­te den Gästen bekannte und verbor­gene Sehenswürdigkeiten. Man höre und staune, Sonneborn hatte einmal vier Schlösser, von denen nur noch das Gelbe Schloss erhalten ist. Außerdem ist das Gebiet reich an Fließgewässern: die Nesse, der Arzbach, der Gliemsgraben, der Kirchgraben, der Windenbach, der Leimbach und der Weyher, eine Karstquelle mit dem Sumpfer als Abfluss und Namensgeber für den Ort (Sunneborn).
In Friedrichswerth
Auch in Friedrichswerth spielte das Was­ser einst eine große Rolle. Bür­ger­meister und Heimat­vereins­vorsitzender Jörg Möller wohnt im alten Mühlen­ge­bäude gleich neben dem Schloss. Dort begrüßte er die Gruppe und erzählte vom einstigen Glanz des Wasserschlos­ses, von der Nesse-Schifffahrt im 17. Jahrhundert und von der Verlagerung des Flussbettes in den 1980er-Jahren. Ernst der Fromme hegte seinerzeit sogar Pläne, Kähne mit Waren auf der Hörsel in Richtung Werra – Weser zu transportieren. Sein Sohn Friedrich I. von Sachsen-Gotha und Altenburg war der Erbauer des dreiflügligen Barockschlosses (1689), wo man in den prunkvollen Räumen feierte und in der ausgedehnten Parkanlage flanierte. Die Regierungsgeschäfte fanden eher auf Schloss Friedenstein in Gotha statt.
In Tüngeda
Auf dem Weg nach Brüheim machte die Gruppe einen Abstecher nach Tünge­da, im Wartburgkreis gelegen. Dort grüßten auf der Höhe die mehr als 150 Meter hohen Räder des größten Thüringer Windparks. Auf diese Weise wurde auch die Bockwindmühle aus dem Jahre 1840 zur Energieum­wand­lung genutzt. Werner Rockstuhl, Chef der Interessengemeinschaft Bock­wind­mühle, wusste mit einem frohen „Glück zu!“ viele Begebenheiten und so man­ches Schnärzchen aus der Ge­schichte der Mühle zu erzählen. Gleich­wohl traf das auf den zirka 300 Jahre alten, wassergefüllten Erdfall am Rande von Tüngeda zu, den die Leinakanaler selbst­redend in Augenschein nahmen.
Bürgermeister Heiner Both
In Brüheim
Den Abschluss der Entdeckertour bildete Brüheim, wo sie vom amtierenden Bürgermeister Heiner Both be­grüßt wurden. Bürgermeister a.D. Eberhard Möller zeigte den Gästen das Dorf, wo sich in den vergan­ge­nen 15 Jahren einiges getan hat. Sein Kredo: „Man muss etwas schaffen, damit sich die Menschen hier wohl fühlen.“ Der Verdienst beider Bürgermeister: In den Häusern des Ortes gibt es keinen Leerstand. Das Areal rund um die St. Viti-Kirche mit Edelhof, Käseburg, Bahnhof und Rinderoffenstall (heute Geflügelzucht­verein) ist zu einem Schmuckstück geworden. Möller beklagte zunächst, dass die Nordgemeinden des Landkreises in den ersten Nachwendejahren recht stiefmütterlich behandelt worden waren. Heute fließen die Fördermittel reichlicher, so dass demnächst der Abschnitt des Radfernweges Erfurt – Eisenach auf der abgerissenen Bahntrasse „Bufleben – Madrid“ in An­griff genommen werden kann. Im vorbildlich sanierten Edelhof haben die Bibliothek, die Feuerwehr, der Heimatverein und die Landfrauen ihr Domizil gefunden. Im Torhaus saßen die Leinakanalfreunde noch lange mit Eberhard Möller am Kamin zusammen, schwärmten von alten Zeiten (zum Beispiel, als sie noch bei der Urania waren) und besprachen neuen Herausforde­rungen. Schließlich freuten sich Herausgeber Hartmut Kraußer, als er unser Leina­kanalbuch in den Regalen der Bücherei entdeckte.
 © Freundeskreis Leinakanal e.V.  05.11.2010



 Der Kopf in der Ilm und andere Kriminalfälle

 Brüheimer Gemeindebibliotek lud zur ersten Buchlesung in den Edelhof ein.


Nur wenige Wochen nach dem Umzug der Brüheimer Gemeindebibliothek in den Edelhof fand
dort nun die erste Buchlesung statt. Der Zufall spielte dabei mit, dass gerade Kriminaloberrat a.D. Klaus Dalski (Jahrgang 1939) aus seinem Erstlingswerk vorlas. Denn Kerstin Bahner, die rührige Betreuerin der Bibliothek, hatte dieses Angebot bei einer Bitte um eine Buchspende unterbreitet bekommen. Wie viele andere Thüringer Verlage schrieb sie im Hinblick auf die Aktualisierung der Buchbestände auch den Arnstädter Verlag Kirschschlager an. Dem Bücherwunsch kam Verleger Michael Kirschschlager gern und reichlich nach und setzte als Sahnehäubchen noch eine Buchlesung obendrauf. Zusammen mit dem Autor Klaus Dalski trug er Abschnitte aus der Neuveröffentlichung „Der Kopf in der Ilm“ im Torhaus des Edelhofes vor.
Dabei konnte der mittlerweile pensionierte Kriminalist auf einen Erfahrungsschatz von 26 Jahren Berufserfahrung zurückgreifen. Es entstand ein Kriminalroman der besonderen Art, denn nichts Erfundenes wurde niedergeschrieben sondern tatsächliche Geschehnisse fanden als Lettern den Weg aufs Papier. Sowohl brutale als auch kuriose und außergewöhnliche Fälle fanden den Weg ins Buch: Vornehmlich aus der Erinnerung heraus in einer verständlichen Sprache bildhaft herübergebracht. Den geborenen Verbrecher gibt es nach Aussage von Dalski übrigens nicht: „Verbrechen entstehen durch kriminelles Wunschdenken, das jedem von uns innewohnt; jedoch abhängig von der persönlichen Hemmschwelle des Betreffenden ist.“ Im Buch finden sich auch spektakuläre Fälle aus dem Landkreis Gotha wieder. Unter anderem spielt die ehemalige Latrine der Friedrichrodaer Marienglashöhle eine merkwürdige Rolle. Der ehemalige Kriminaloberrat lockte nicht nur Zuhörer aus dem mittleren Nessetal an, sondern zog auch acht junge Burschen aus einer sechsten Klasse als Zuhörer in seinen Bann. Die machten sich aus dem
Schnepfentaler Sprachgymnasium samt Fahrerin und Kleinbus auf den Weg in Richtung Brüheimer Bibliothek. Schon vor Veranstaltungsbeginn löcherten die interessierten Schüler den Kriminalisten a.D. mit unterschiedlichsten Fragen und bekamen ausführliche Antworten darauf. Bevor sie sich wieder auf den Nachhauseweg machten, erstanden einige noch ein Buch und ließen es sich von Autor und Verleger persönlich signieren.
von Eckhard Jorek 20.11.10

Weiden dienen Naturschutz und Landschaftspflege im Nessetal

Der Brüheimer Gemeindearbeiter Rasim Dzankovic schneidet mit der Motorsäge die Äste der Weiden auf "Kopfhöhe" ab. Foto: Eckhard Jorek 
Der Brüheimer Gemeindearbeiter Rasim Dzankovic schneidet mit der Motorsäge die Äste der Weiden auf "Kopfhöhe" ab. Foto: Eckhard Jorek 
Kopfweiden prägten in Auen und entlang der Flüsse und Bäche über viele Jahrhunderte hinweg das Landschaftsbild in Thüringen. Im Zuge der landwirtschaftlichen Melioration verschwanden sie jedoch vielerorts von der Bildfläche. Aber nicht im Nessetal.
Geköpfte Weiden bedürfen einer regelmäßigen Pflege, damit sie nicht unkontrolliert und einseitig in die Höhe wachsen. Die Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft (VG) "Mittleres Nessetal", die über größere Kopfweidenbestände in ihren Gemarkungen verfügen, widmen sich daher schon seit einigen Jahren deren fachgerechter Pflege. Momentan sind die Pflegearbeiten in Brüheim, Sonneborn, Hochheim, Goldbach und Wangenheim voll im Gange, denn das Schneiden ist auf den vegetationsarmen Zeitraum - 1. Oktober bis 28. Februar - begrenzt. Durch den langen Winter ist nun überall rasches Handeln gefragt. Die Kettensägen sind nicht zu überhören. Wenn die ausgewählten Weiden am anderen Ufer stehen oder schon zu lang gewachsen sind, ist ein Kran oder andere Spezialtechnik vonnöten. Früher wurde das Holz der Weide vielfältig genutzt. Dünne Austriebe dienten dem Flechten von Körben, und stärkere Äste kamen beim Fachwerkbau zum Einsatz oder standen auf den Viehweiden als Pfosten. Mittlerweile hat eine gepflegte Kopfweide für die Vogelwelt an Bedeutung zugenommen. Das stellt auch der Naturschutzbund-Kreisvorsitzende Roland Bellstedt heraus: "Kopfweiden beherbergen Stare und Bachstelzen, und die Beutelmeise hängt ihr Nest an den Ästen über dem Wasser auf; auch Mäusebussard und Stockenten trifft man." Für sehr wichtig hält er ein jahrweise versetztes Köpfen, um immer genügend Rückzugsorte zu bieten. Unterstützend wirkt sich aus, dass Thüringen solche Pflegemaßnahmen im Rahmen des Programms Naturschutz und Landschaftspflege (Nalap) je nach Aufwand und Umfang der notwendigen Technik mit 25 bis 125 Euro pro Baum fördert. Für 2011 haben die Gemeinden der VG "Mittleres Nessetal" Pflegeverträge über 222 Kopfweiden abgeschlossen. 2010 nahmen nach Auskunft der unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Gotha 13 Städte und Gemeinden, zwei Vereine und einzelne Privatpersonen die Fördermöglichkeit in Anspruch. Insgesamt konnten 910 Kopfweiden mit einem Gesamtförderungsumfang von ca. 20 000 Euro geschnitten werden. Davon steht ein Drittel in den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft "Mittleres Nessetal". Im kommenden Jahr fallen die Fördermittel wegen Kürzungen wohl knapper aus, so dass nicht allen Förderwünschen entsprochen werden kann. Um davon nicht abhängig zu sein, sprechen beispielsweise die Gemeinden Wangenheim und Goldbach gezielt Privatpersonen an, denen der Arbeitsaufwand allein schon wegen des anfallenden Holzes zu Heizzwecken lohnt.
Eckhard Jorek / 04.02.11 / TA
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Ein Bärenglöckchen und Pfefferspray im Gepäck 

Ehepaar Reiche begeistert mit Vorträgen

Das Ehepaar Reiche nahm mittlerweile zum vierten Mal per Diavortrag Einwohner ihrer Heimatgemeinde Brüheim mit auf Reisen. Nach Afrika, Papua-Neuguinea
sowie Peru/Bolivien war diesmal ihr Trip nach Kanada und Alaska dran. In den Räumlichkeiten des Heimatsvereines, die sich im Torhaus des Edelhofes befinden, erwarteten um die 50 Zuhörer eine kurzweilige und unterhaltsame Reisegeschichte -
und sie wurden nicht enttäuscht. Fast schon professionell gestalteten Angelika und Dietrich Reiche ihren anschaulichen Bericht über Flora und Fauna des äußersten Nordwestens von Nordamerika. Die Reiches sind in punkto Urlaub wahre Globetrotter. Sie suchen sich immer wieder interessante und spannende Ziele aus. Sie achten darauf, dass die Art und Weise der Unternehmung nicht von der Stange ist, sondern einen persönlichen Zuschnitt hat. Dabei wuchs die Idee, andere, die nicht soweit in der Welt herumreisen können, daran teilhaben zu lassen. 200 der 700 aufgenommenen Alaska-Dias wählte Dietrich Reiche für die Präsentation aus. Die Eheleute wechselten sich beim Kommentieren der einzelnen Dias immer ergänzend ab. „Der Indian  Summer begrüßte uns bei unserer Ankunft. Es war unser Ziel, die prächtige Natur und das Farbspiel zu sehen“, sagte Dietrich Reiche zu Beginn der Vorführung. Die alte Westernstadt Dawson City am Klondike gehörte genauso zum Programm wie der Denali-Nationalpark, der vom Mount McKinley überragt wird. Das Ehepaar und ihre Söhne Matthias und Johannes bekamen auf ihrer 3500 Kilometer langen Route auch die Tiere der Wildnis zu Gesicht. Elche und Bären konnten sie tagsüber fotografieren und eines Nachts besuchte sogar ein Wolf ihr Lager. „Was wir immer dabei hatten: Bärenglöckchen.
Denn ein Bär lässt sich durch Lärm vertreiben“, wusste Angelika Reiche zu berichten. Und für den Fall der Fälle hatten sie zur Abwehr auch noch Pfefferspray parat.“In den letzten zehn Jahren machten wir jedes Jahr solch eine Tour“, erzählte Dietrich Reiche. „Das ist für uns gut angelegtes Geld. Jeden Cent ist es uns wert, denn das sind so schöne Erinnerungen und macht Spaß“, schwärmt der Reisende aus Leidenschaft. Für dieses Jahr sind Planungen für Madagaskar angelaufen. Wer weiß, vielleicht wissen schon bald die Brüheimer über die Insel vor der Ostküste von Mosambik richtig gut Bescheid. 
 Eckhard Jorek 05.03.2011

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Ländlicher Raum Gotha profitiert von EU-Geldern

Heute ist das Torhaus ein Schmuckstück. Foto: Matthias Benkenstein 
Heute ist das Torhaus ein Schmuckstück. Foto: Matthias Benkenstein 
Es ist noch nicht lange her, da gab der Brüheimer Edelhof ein trauriges Bild ab. Im Zweiten Weltkrieg bombardierten amerikanische Flugzeuge neben Goldbach und Wangenheim auch Brüheim, legten einen Teil des Gutshauses in Schutt und Asche. Heute erinnert nichts mehr daran. Mit der Sanierung des Torhauses im vergangenen Jahr wurde die Erneuerung des Edelhof-Ensembles abgeschlossen.
 Der ländliche Raum im Landkreis Gotha habe sich im Jahr 2010 gut entwickelt nicht nur in Brüheim , sagt die "Regionale Aktionsgruppe Gotha Ilm-Kreis Erfurt" (RAG). Das Gremium hat im vergangenen Jahr 28 Infrastrukturprojekte aus dem Kreis Gotha, dem Ilm-Kreis und den ländlichen Ortsteilen im Süden und Westen Erfurts zur Umsetzung empfohlen und damit den Weg freigemacht für etwa 1,5 Millionen Euro Fördermittel von der Europäischen Union. Das Geld kam Vorhaben der Dorferneuerung, des ländlichen Wegebaus, der Umwandlung (Revitalisierung) von Brachflächen sowie sonstigen innovativen Projekten zugute. "Kommunen, aber auch private Projektträger aus dem Landkreis Gotha konnten erneut einen Großteil der Fördersumme für sich entscheiden", zeigt sich Helmut Marx, Erster Kreisbeigeordneter, erfreut über das Engagement. Insgesamt entfielen mit gut 907 000 Euro knapp zwei Drittel der zur Verfügung stehenden Mittel auf 14 Vorhaben im Gothaer Land. Ein Beispiel ist die Gemeinde Hörselgau, die seit mehreren Jahren die Umwandlung des ehemaligen Gummiwerks vorantreibt. 2010 hat die Kommune etwa 94 000 Euro aus dem Fonds für Revitalisierung erhalten, um die einstigen Fabrikgebäude abzureißen und die entstandenen Freiflächen zu gestalten. Aus dem gleichen Fördertopf konnte in Emleben der Abriss eines ehemaligen Wohnhauses mit 55 000 Euro und im Nachbarort Petriroda mit 11 000 Euro der Abriss des ehemaligen Gemeindehauses bezuschusst werden. Ein weiterer Dauerbrenner ist der ländliche Wegebau, der nicht zuletzt auch für die radtouristische Erschließung der Region bedeutsam ist. Die Vorhaben des Jahres 2010 stammten nahezu komplett aus dem Landkreis Gotha, sodass von den zur Verfügung stehenden Mitteln in Höhe von 310 000 Euro rund 285 000 auf den Landkreis entfielen. Bei den Einzelvorhaben der Dorferneuerung konnten 2010 mehrere bereits in den Vorjahren angeschobene Projekte gefördert werden, darunter die Herrichtung des Torhauses im Brüheimer Edelhof (zusammen 107 000 Euro), die Freiraumgestaltung an der Buschwitte in Apfelstädt (115 000 Euro) sowie der Umbau der "Alten Schule" in Wangenheim (208 000 Euro) und die Sanierung einer privaten Reithalle in Wechmar (6000 Euro). Die RAG wurde 2007 als eine der ersten Thüringer Kooperationsgemeinschaften zur ländlichen Entwicklung gegründet. Der Fachbeirat entscheidet über Anträge und Projekte. Die Auswahl der Mitglieder repräsentiert die Ziele und die Struktur der Region. Die RAG wurde gegründet, um die von der Europäischen Union über die "Leader"-Methodik bereitgestellten Mittel für die Regionen abrufen zu können.

Matthias Benkenstein / 29.03.11 / TLZ

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 Musikfest in Brüheim

Musikalische Darbietungen für einen guten Zweck

Brüheimer Hesse – Orgel hofft auf Spenden

Das 1. Brüheimer Kultur- und Musikfest stand unter dem Motto: Benefizkonzert für die Orgel unserer Kirche Sankt Vitus. Über 10 Künstler aus dem Ort und der näheren Umgebung spielten für die Sanierung der Orgel. Zudem traten zwei Chöre und eine Band auf.
Auftakt der Veranstaltung war ein musikalischer Gottesdienst in der Kirche. Pastorin Marianne Schmidt durfte den jungen Orgelspieler Chris Manuel Rodrian, die Geschwister Juliane und Henrike Spittel sowie die Sunny Singers ankündigen, welche eine Stunde die Zuhörer begeisterten.
Nach einer Kaffee- und Kuchenpause bot die auf dem Edelhof aufgestellte Bühne für die Gäste ein abwechslungsreiches Programm. Moderator Thomas Kühr von Radio Tenneberg stellte die Musiker vor. Im Hintergrund lief zeitweise eine Live- Übertragung für den Regionalsender.
Elisabeth Both, Alexandra Gründling, Gina Neudert, Nina Bauer, Sina und Nils Kley gehören zu den jungen Talenten, welche durch ihr Können aber bereits zu den „großen Talenten“ zählen.
Der Chor Nessetal-Lerchen überzeugte mit volkstümlichen Melodien. Chris Manuel Rodrian gab hier den Takt vor. Neben der Orgel beherrscht er auch das Klavier und das Keyboard. So begleitete er die Sänger instrumental. In den Pausen bot er Führungen rund um die Orgel an. Diese wurde 1741 erbaut und um 1820 von Ernst Siegfried Hesse maßgeblich baulich verändert. Einige Euro’s wurden schon für den Erhalt investiert. Doch um die Orgel in einen für alle Stücke spielbaren Zustand zu versetzen, wird immer noch Geld benötigt. Als Überraschung trat die Band  „Saalschreck“
aus Haßleben im Landkreis Sömerda mit Gassenhauern auf.
Mit Gitarrenklängen überzeugten Olaf Wabersich, Mathias Ziehm und Klaus Roob. Bekannte Titel und eigene Kompositionen regten zum Mitsingen an.
Zum Abschluss gab es dann noch eine Besonderheit: ein gemeinsames musikalisches Stück wurde einstudiert und aufgeführt.
Mehr als 100 Gäste aus Brüheim und Umgebung lauschten in den Nachmittagsstunden den Klängen, die bis in den Abend rund um den Edelhof ertönten. Neben der Musik konnten sich die Besucher die neuwertige Bibliothek ansehen oder sich in den Ausstellungsräumen des Torhauses über den Instrumentenbauer Wenk oder den Buchverleger Keil, welche beide ihre Wurzeln in Brüheim hatten, informieren. Der aktuelle Stand der „Dorferneuerung“ wurde in einem weiteren Ausstellungsraum präsentiert.
Alle ortsansässigen Vereine haben sich an der Organisation des ersten Brüheimer Kultur- und Musiktages beteiligt. Der Gemeinderat und der Kirchenrat bedankensich recht herzlich für dieses Engagement.
( Quelle: Nessetaljournal  Autor:Sebastian Schreiner)
 

13 Kilometer des Nessetalradweges werden freigegeben

Der Radweg von Goldbach zum Kindel (blau) wird heute freigegeben. Die Karte stammt von den Gothaer Kartografen Manfred Möller und Klemens Richert. 

Der Radweg von Goldbach zum Kindel (blau) wird heute freigegeben. Die Karte stammt von den Gothaer Kartografen Manfred Möller und Klemens Richert.
Donnerstag, um 11 Uhr, wird in Brüheim der Nessetalradweg offiziell seiner Bestimmung übergeben.
Viele Radler nutzten bereits den Weg auf der ehemaligen Bahntrasse - im Volksmund wurde die Bahnstrecke einst "Bufleben-Mailand-Madrid" genannt - aber schon. Bei dem Bilderbuchwetter am vergangenen verlängerten Wochenende waren besonders viele Leute zwischen Goldbach und Kindel unterwegs. Viel Engagement hatte Viktor Zipproth, der frühere Chef der Verwaltungsgemeinschaft "Mittleres Nessetal", in dieses Projekt investiert. Der ehemalige Eisenbahner kämpfte jahrelang für diesen Radweg. Schließlich gelang es ihm, die Trasse für den symbolischen Preis von einem Euro zu erwerben. Nach diesen langwierigen Verhandlungen mit der Bahn konnte im November vergangenen Jahres der erste Spatenstich in der Nähe des Friedrichswerther Bahnhofs ausgeführt werden. Finanziert wurde das Projekt von der VG "Mittleres Nessetal" mit Hilfe von Fördermitteln der Europäischen Union. Der nun fertiggestellte, dreizehn Kilometer lange Rad- und Wanderweg beginnt am Goldbacher Bahnhof. Ein paar Kilometer weiter, dort, wo sich einst die Bahnhaltestelle von Eberstädt befand, ist der erste Rastplatz zu finden - ausgestattet mit Bänken, Papierkörben und Fahrradständern. Es fehlt allerdings noch ein Hinweisschild, das auf den einstigen Bahnhof, der nach der Streckenschließung 1993 abgerissen wurde, hinweist. Von dort aus kann man, über einen Feldweg, auch zum Wangenheimer Stausee gelangen. Der nächste Rastplatz befindet sich direkt am Bahnhof Friedrichswerth, der noch nicht verkauft worden ist und ein dementsprechend trauriges Bild bietet. Die anderen Bahnhöfe an der ehemaligen Bahntrasse dagegen sind bereits in Privatbesitz und inzwischen richtig sehenswert. Von Friedrichswerth aus geht es leicht steigend zum Kindel. Der nächste Rastplatz liegt dort, wo der kleine Weg von Haina kommt. Der Radweg führt dann weiter zum Flugplatz. Im kommenden Jahr soll der Abschnitt von Goldbach bis Warza entstehen, 2013 die Verlängerung bis nach Molschleben, wo es bereits einen Anschluss an die vorhandenen Radwege gibt. Wenn alles fertig ist, verknüpft die Strecke auf 55 Kilometern Länge Erfurt mit dem Kindel. Auch vom Kindel nach Eisenach soll noch eine Verbindung entstehen, die dann weiter ins Werratal führt. Ein Faltblatt, herausgegeben vom Tourismusverband Thüringer Wald/Gothaer Land, weist bereits auf diese durchgehende Radverbindung über Wiesen, Felder und Auen zwischen der Landeshauptstadt Erfurt und der Wartburgstadt Eisenach hin.

Heiko Stasjulevics / 07.10.11 / TA 
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 Rückbau der Gleise der Nessetalbahn

 Rückbau Bahnstrecke
 Foto: Gerhard Schreiner 10.11.2011



 

Lokalschau des Sonneborner Vereins in Brüheim mit 658 Tieren

Bei der Lokalschau des Kleintierzuchtvereins Sonneborn und Umgebung im Vereinsheim in Brüheim wurden Herbert Deckert bei den Hühnern, Lothar Schack bei den Kaninchen und Herbert Hering bei den Tauben als Vereinsmeister gekürt. Foto: Claudia Klinger 

Bei der Lokalschau des Kleintierzuchtvereins Sonneborn und Umgebung im Vereinsheim in Brüheim wurden Herbert Deckert bei den Hühnern, Lothar Schack bei den Kaninchen und Herbert Hering bei den Tauben als Vereinsmeister gekürt. Foto: Claudia Klinger
Eine der größten Lokalschauen dieser Saison mit 658 Tieren hatte am Wochenende wieder der Kleintierzuchtverein Sonneborn und Umgebung in seinem Vereinsheim in Brüheim zu bieten.
Brüheim. Unter anderem waren 228 Tauben, 203 Kaninchen und 120 Zwerghühner zu sehen. "In unserem Verein gibt es sehr erfolgreiche Tauben- und Zwerghühnerzüchter. So wurde Herbert Hering aus Brüheim Europameister mit schwarz gesäumten Strasser-Tauben. Bernd Eberhardt aus Sonneborn ist dank seiner Altsteirer Hühner Europachampion", sagte Ernst-Alfred Pöcking, der Vereinsvorsitzende. Neben Mitgliedern aus Sonneborn und Brüheim gehören auch Züchter aus Metebach und Behringen zu dem Sonneborner Verein, der sein Domizil seit 1976 in Brüheim hat. Aus einem einstigen Offenstall ist es entstanden. Der Verein feiert dieses Jahr sein 85-jähriges Bestehen und veranstaltet deshalb Mitte Oktober die Nessetal-Jungtierschau. Auch dann hoffen die Gastgeber wieder auf viele Gastvereine. Denn am Wochenende trugen ebenfalls Züchter aus Hochheim, Remstädt, Brotterode, Reichenbach, Ebenheim, Tabarz und Burla zur Vielfalt der Kleintierschau bei. Die Preisrichter vergaben beim Rassegeflügel zehnmal das beste Prädikat "Vorzüglich" und 21 Mal "Hervorragend", wie Ausstellungsleiter Harald Hering zu berichten wusste. Bei den Kaninchen diesen Teil betreute Lothar Schack als Ausstellungsleiter gab es zwei "Vorzüglich" und 52 "Hervorragend". Außerdem wurden die Vereinsmeister geehrt. Immer wieder bemühe sich der Verein, für die Geflügel- und Kaninchenzucht zu werben, um Nachwuchs für den Verein zu gewinnen. "Mit Hähnekrähen und Kükenschlupf am 1. Mai sorgen wir immer für viel Aufmerksamkeit", freut es Ernst-Alfred Pöcking. Nächstes Ziel seien Veranstaltungen in der Grundschule und im Kindergarten. "Wir haben zwar jugendliche Mitglieder, deren Eltern und Großeltern auch Züchter sind, aber das reicht auf Dauer nicht", ist der Vereinsvorsitzende überzeugt.

Claudia Klinger / 09.01.12 / TA 
  

 „Ein Arzt erlebt die Welt“  
Prof. Dr. Werner Schunk erzählt von seinen Reisen

Am 16. März war Prof. Dr. Werner Schunk zu Gast im Brüheimer Torhaus. Der Geschichts-
und Heimatverein lud ihn ein, um sein aktuelles Buch vorzustellen und von seinen vielen Reisen rund um den Globus zu berichten. Über 40 Gäste hörten gespannt den Erlebnissen zu, die sich um Werner Schunk und seine Frau ereignet haben. Beginnend mit seinen Auslandreisen zu DDR- Zeiten unter anderem nach Indien und Japan, wo er jedoch seine Frau als „Pfand“ in der Heimat zurücklassen musste, kam er dann auch zur Titelgeschichte seines Buches „Das schwangere Öfchen Kangri“. In den Regionen des Himalajas tragen die Frauen unter ihren Gewändern kleine Öfchen, welche sie bei den unter minus 40 Grad anhaltenden Temperaturen wärmen sollen. Allerdings hat diese Methode einen Nachteil: sie verursacht Krebs. Die Reisen der Familie Schunk sind auch immer verbunden mit der Hilfe für die Eingeborenen, solche Krankheiten zu lindern. Nicht nur auf dem Gebiet der Hirnforschung ist Prof. Schunk bekannt. Auch weiterhin wird er mit seiner Frau noch viele Orte dieser Welt besuchen. Der Geschichts- und Heimatverein bedankt sich für den schönen Abend und wünscht alles Gute und viel Glück für die kommenden Reisen.
( Quelle: Nessetaljournal  Autor:Sebastian Schreiner)

  Zu Gast in Brüheim 

Über 30 Radfahrer, die an einer vom Modehaus Kressner in Gotha geplanten Radtour teilnahmen, machten Rast auf dem Brüheimer Edelhof. Gerhard Schreiner, Vorsitzender des Geschichts- und Heimatvereins, und Eberhard Möller, Vorstandsmitglied, begrüßten die Gäste im Torhaus und erläuterten einige Besonderheiten der Ortsgeschichte.
Die Ortschronistin, Christa Laue, führte durch die von ihr initiierte Ausstellung zur Geschichte der Hausschlachtungen in Brüheim und erläuterte die weiteren Ausstellungsbereiche. Zudem konnten sich die Gäste die gemeindeeigene Bibliothek und die Räume der Feuerwehr ansehen. „Erstaunlich, was so ein kleiner Ort vorweisen kann.“

 ( Quelle: Nessetaljournal  Autor:Sebastian Schreiner)

 Dankeschön zum Frauentag

Auch dieses Jahr wurden die Frauen des Geschichts- und Heimatvereins Brüheim e.V. zu einer kleinen Frauentagsfeier ins Torhaus eingeladen. Einige Männer hatten mit viel Mühe eine perfekte Tafel gedeckt. Mit belegten Brötchen, Salaten, Sekt und Blumen wurden die Frauen verwöhnt.
Der Vorsitzende, Gerhard Schreiner, und der Bürgermeister, Heiner Both, bedankten sich bei den Frauen mit einer Rose. Besonderer Dank geht an Eberhard Möller und Eckhard Pförtner für die Zubereitung der leckeren Speisen. „Gern lassen wir uns nächstes Jahr wieder verwöhnen“
war von den Frauen zu hören. Vielen Dank für den schönen Abend.

08.03.2012  ( Quelle: Nessetaljournal  Autorin: Cornelia Möller )

                    


Elisa Jarosch fährt zum Bundeswettbewerb

 "Jugend musiziert"

Elisa Jarosch aus Brüheim - hier mit ihrer Klavierbegleitung Anette Grubmüller, Matthias Friedel und Tanzpädagogin Marion Rennert (von links). Foto: Peter Riecke 
Elisa Jarosch aus Brüheim - hier mit ihrer Klavierbegleitung Anette Grubmüller, Matthias Friedel und Tanzpädagogin Marion Rennert (von links). Foto: Peter Riecke
Für die 16-jährige Elisa Jarosch aus Brüheim werden die Pfingstfeiertage aufregend. Sie fährt zum 49. Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" nach Stuttgart, um in einer von 23 Musik-Kategorien zu gewinnen oder zumindest ein gutes Ergebnis zu erzielen. In Stuttgart wird der Bogen der Musizier- und Gesangskunst weit gespannt.
Gotha. Von Blockflöte solo über Duo Kunstlied (Singstimme und Klavier) bis zum Schlagzeug-Ensemble und Klavier vierhändig reicht er. Elisa Jarosch hat sich eine besonders anspruchsvolle Aufgabe ausgesucht. Die Wettbewerbs-Kategorie heißt schlicht "Musical", hat es aber in sich. Es sei eine geschlossene Vorführung verlangt, die dennoch verschiedene Musical-Richtungen berührt, sagt ihr Gesangslehrer Matthias Friedel von der Musikschule des Landkreises Gotha "Louis Spohr". Zwischen den Gesangsstücken waren Übergänge gefragt, die Elisa Jarosch tanzte. Seit ihrem zweiten Schuljahr nimmt Elisa bei Marion Rennert Tanzunterricht. Zusätzlich zum Gesangsunterricht war sie bis vor kurzem fast jeden Dienstagabend im Spohrsaal zum Üben. Passend zum Vornamen beginnt sie als Eliza Doolittle aus dem Musical "My Fair Lady" im Berliner Dialekt. Dann gibt es einen Tanz aus dem Musical "Grease", verwandelt sie sich in einen kriminellen Kater aus "Cats", wird zur Seeräuber-Jenny und wieder zu Eliza, die in feinster Hochsprache singt: "Ich hätt' getanzt heut' Nacht . . ." Matthias Friedel hat sich dieses Programm für Elisa ausgedacht. Sie fuhr damit Mitte März auf Schloss Hallenburg nach Schlitz in Hessen zum 49. Landeswettbewerb "Jugend musiziert", der für beide Bundesländer gemeinsam ausgetragen wird, um eine große Zahl guter Teilnehmer zu haben. Mit 24 von 25 Punkten erlangte sie in den Kategorien mit Gesang die höchste Wertung von allen Teilnehmern aller Altersgruppen. Annette Grubmüller begleitete sie auf dem Klavier. Nun hoffen Elisa, Matthias Friedel, Marion Rennert und Annette Grubmüller auf ihren Erfolg in Stuttgart.

Auch in Neuhaus erfolgreich

Die Gothaer Spohr-Musikpädagogen konnten schon wenige Tage vor dem Wettbewerb in Schlitz auf weitere Erfolge verweisen. Beim Musikwettbewerb für Kinder und Jugendliche "Die gläserne Harfe" in Neuhaus am Rennweg waren die 13-jährige Sarah Kotterba aus Friedrichroda und die 18-jährige Kristina Menzel aus Ernstroda aufgetreten. Sarah sang unter anderem a capella das Volkslied "Wanderer an den Mond" von Franz Schubert und frühe Stücke von Mozart. Mit Höchstpunktzahl gewann sie den Wettbewerb, obwohl sie in ihrer Altersgruppe - den 13 bis 16-Jährigen - zu den jüngsten zählte. Kristina Menzel überzeugte unter anderem mit ihrer Darbietung des Trinkliedes von Louis Spohr und kam auf einen dritten Platz.

Peter Riecke / 29.03.12 / TA 

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Vollsperrung in der Ortsdurchfahrt
L 1030 Brüheim ab dem 02.07.2012

  
Das Straßenbauamt, die Gemeinde Brüheim und der WAZV Mittleres Nessetal wollen im Jahr 2012 den 1.Abschnitt der Ortsdurchfahrt Brüheim erneuern. Die Bauarbeiten verlaufen 
von der Brücke über die Nesse bis zur  Kreuzung Unterdorf/Friedrichswerther Straße/Oberdorf. Baubeginn ist 
am 02.07.2012 und Bauende am 07.12.2012. Die Baumaßnahme wird unter Vollsperrung für den gesamten Verkehr durchgeführt. Während der Vollsperrung wird der Verkehr über die L1029, B7 und die L 1030verlaufen.Aufgrund der vorhandenen RVG-Linie wird in Brüheim eine Umleitungsstrecke, nur für den Busverkehr, errichtet. Die Schulkinderwerden an der Baustelle zu Fuß vorbei geleitet und im Bereich hinter der Brücke über die Nesse, wieder in den hier wartenden Bus einsteigen. Aus Richtung Sonneborn kommend, muss man die gleiche Fußstrecke zurücklegen und steigt an der Kreuzung Unterdorf in den hier wartenden Bus ein. Somit ist gewährleistet, dass der Schulbusbetrieb während der Schulzeit aufrecht gehalten wird.  (Quelle Nessetal Journal vom 28.04.2012 )
 
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Ein Café am Nesseltal-Radweg: 

14 Tonnen-Waggon umgesetzt

Geschafft: Bei Brüheim steht ein Waggon. Torsten Breitung (2.v.l.) hat den 14 Tonnen schweren Aufbau mit Mario Klar, Uwe Heyroth und Bruder Jürgen (l.) aus Hanau geholt und mit Kranfahrer Jörg Triebel (r.) aufgestellt. Sandra Heyroth will ein Café einrichten. Foto: Wieland Fischer 
Geschafft: Bei Brüheim steht ein Waggon. Torsten Breitung (2.v.l.) hat den 14 Tonnen schweren Aufbau mit Mario Klar, Uwe Heyroth und Bruder Jürgen (l.) aus Hanau geholt und mit Kranfahrer Jörg Triebel (r.) aufgestellt. Sandra Heyroth will ein Café einrichten. Foto: Wieland Fischer 

Torsten Breitung atmet erleichtert auf. Jetzt ist der Druck raus. Ein schweres Stück Arbeit liegt hinter dem Brüheimer und seinen Mitstreitern. Einen etwa 14 Tonnen schweren Waggonaufbau haben Uwe Heyroth, Mario Klar, Jürgen und Torsten Breitung von Hanau nach Brüheim manövriert.
Und so sieht er aus, der Waggon auf der Wiese. Foto: Fischer 

Vom Eisenbahnmuseum zum Nessetal-Radweg führte die Fahrt. Seit Freitag steht neben der 1995 stillgelegten und zu einem Radweg umfunktionierten Strecke ein grüner Waggon aus seligen Eisenbahner-Zeiten, als Dampfrösser noch übers Land schnaubten. Den Waggon will Sandra Heyroth zu einem Café umfunktionieren. Dafür haben die Initiatoren um Torsten Breitung keine Mühen gescheut. Einigen Schweiß ließen sie, als sie ausrangierte Schwellen der Nessetal-Bahnlinie und Schienen der Waldbahn zu einem etwa zwanzig Meter langen Gleis zusammenfügten und Achsen aufstellten. Der schwierigere Kraftakt startete am Donnerstagabend. 19.30 Uhr fuhr der Transport mit der eisernen Hülle von Hanau ab. "0.30 Uhr waren wir in Brüheim", berichtet Breitung. Auf der etwa 300 Kilometer langen Strecke sei es mehrmals eng geworden. Schließlich ist ein Waggon nicht für Fahrten auf der Autobahn gebaut. Ganz knapp ging es bei Gerstungen zu, wo die A4 einspurig verläuft. Bei Friedewald hieß es: Schritttempo! Dort führt eine Brücke niedrig über die Autobahn. Breitung: "Wir mussten den Schwerlaster absenken, um durchzukommen." Tieflader-Fahrer Karsten Beck meisterte auch das. Das Aufstellen am Freitag ging innerhalb von zwei Stunden über die Bühne. Jörg Triebel hievte mit Autokran das riesige Teil um und über die Bäume zur Endstation Radweg Brüheim. "Das war die letzte Fahrt des Waggons", stellt Breitung erleichtert fest. Als kurz nach 9 Uhr der Waggon auf der Wiese steht, strahlt auch Sandra Heyroth: "Einfach schön!" Sie will den Eisenbahnwagen mit Uwe Heyroth herrichten. Nun geht es ans Entwerfen und Gestalten der Inneneinrichtung. Der ausrangierte Waggon befindet sich in einem tadellosen Zustand. Der preußische Rahmen (Baujahr 1884) weist keinerlei Rostspuren auf, stellt Torsten Breitung fest, der mit Saskia Jarosch bereits den alten Brüheimer Bahnhof wieder hergerichtet hat. Der Umbau zum stehenden Speisewagen wird im Vergleich zum Transport ein Kinderspiel. Spätestens im Juli soll das Café im Waggon eröffnet werden.

Wieland Fischer / 26.05.12 / TLZ

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Buntes Musikfest im Edelhof

In Brüheim werden sich am Samstag wieder junge Musiktalente vorstellen. Archivfoto: Klaus-Dieter Simmen 
In Brüheim werden sich am Samstag wieder junge Musiktalente vorstellen. Archivfoto: Klaus-Dieter Simmen 
Ein Denkmal liebevoll und mit Sachverstand zu restaurieren, ist eine Seite. Die zweite ist, es mit Leben zu füllen. Deshalb hat sich Brüheims damaliger Bürgermeister Eberhard Möller nicht nur Gedanken gemacht, welche Fördertöpfe für die Restaurierung des Edelhofes angezapft werden können, sondern mit vielen Mitstreitern überlegt, wie nach Wiederherstellung das Anwesens derer von Wangenheim so genutzt werden kann, dass es zum kulturellen Mittelpunkt des Dorfes werden kann.
Brüheim. Ideen gab es viele. Mittlerweile hat dort die Bibliothek ihren Sitz, werden kleine Ausstellungen zur Heimatgeschichte gezeigt. Und bereits zum zweiten Male lädt der Heimat- und Geschichtsverein zum Brüheimer Musikfest ein. "Das erste war ein Erfolg", freut sich Vereinsvorsitzender Gerhard Schreiner. "Mit dem zweiten solle der Grundstein für eine hoffentlich lange Tradition gelegt werden." Das kleine Dorf kann auf ein bedeutendes musikalisches Erbe verweisen. August Heinrich Wenk ging als Erbauer von Glasharmonikas in die Annalen ein, bis Anfang des 20. Jahrhunderts war der Gesangverein Brüheim weithin bekannt. Die musikalische Erbe wird durch Talente, die immer wieder von sich reden machen, fortgeführt. Jüngstes Beispiel ist der Brüheimer Chris Rodrian. Der hoffnungsvolle Organist erhielt in diesem Jahr den Nachwuchspreis der Kreissparkasse Gotha. Und weil an diese Tradition erinnert werden soll, stellen sich auch am 2. Juni im Edelhof zwischen 15 und 18 Uhr junge Talente vor. Am Abend spielen "The Granschmidts" aus Exleben die Hauptrolle - unterstützt von Bands wie "Notlösung", "Buschfunken" und "Canduo". Die Moderation übernimmt Olaf Wabersich. Die Bibliothek ist geöffnet, für die Kinder haben die Organisatoren hinter dem Feuerwehrvereinshaus Spielmöglichkeiten eingeräumt. Und die Sonderausstellung über Musiker Wenk und Brauchtum Hausschlachtung kann ebenfalls besichtigt werden.

Klaus-Dieter Simmen / 31.05.12 / TA 



Viele Gäste und zahlreiche Bands beim 

2. Brüheimer Musiktag

Den Besuchern gefiel der musikalische Tag. Foto: privat 
Den Besuchern gefiel der musikalische Tag. Foto: privat 
Als im vergangenen Jahr erstmals das Brüheimer Musikfest stattfand, war noch nicht klar, dass man bereits im Folgejahr in Konkurrenz zu den großen musikalischen Veranstaltungen treten könnte. Dieses Mal bot die Gemeinde Brüheim in enger Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Vereinen ein abwechslungsreiches Programm.
Begonnen hatte es auch in diesem Jahr mit einem musikalischen Gottesdienst in der Kirche St. Viti. Dort waren der Sonneborner Kirchenchor, Sparkassenpreisträger Chris-Manuel Rodrian und Juliane Spittel an der Orgel und Sängerin Helena Schwab mit Kirchenliedern, Klassik aber auch russischen Gesängen zu hören. Im Anschluss wurde auf dem Brüheimer Edelhof kräftig weiter musiziert. Als erstes stellten die Klavierspieler der Kreismusikschule Louis Spohr ihr Können unter Beweis. Dem folgte die neu gegründete Musikschule "Tonart" mit verschiedenen Darbietungen. In den Abendstunden ging es dann auf der Bühne sowie auf der Tanzfläche zur Sache. Verschiedene Bands sorgten für gute Laune und viel Begeisterung. Den Anfang bildete die Thüringer Liveband The Granschmidts. Mit vielen bekannten Rockmelodien heizten sie die Stimmung im Festzelt an. Zum Abschluss traten noch einmal die Granschmidts auf die Bühne. Zusammen mit dem Mitorganisator Olaf Wabersich an der Gitarre sorgten sie für einen gelungenen Abschied. Für die zirca 250 Gäste, die über den Tag verteilt den Brüheimer Musiktag besuchten, war für jedermann der richtige Musikgeschmack dabei.

08.06.12 / TA
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Unterwegs mit Tankred Schipanski  
auf dem Nessetalradweg


Der Edelhof in Brüheim war die zweite Station unserer Radtour auf dem Nessetalradweg am 26.07.2012. Der wunderbar hergerichtete Hof beherbergt den Heimatverein, die Ortsbibliothek und die Freiwillige Feuerwehr. Im Heimatmuseum zeigten uns Bürgermeister Herr Both, Herr Möller vom Heimatverein und die Ortschronistin Frau Laue die Ausstellung. Ein Raum ist ganz der traditionellen Hausschlachtung gewidmet und veranschaulicht wie die Wurst aufs Brot kommt. Den ehrenamtlichen Einsatz der Brüheimer würdigte ich mit einer Urkunde. Nach einer kleinen Erfrischung besichtigten wir die kleine, aber feine Ortsbibliothek und schauten bei der Freiwillige Feuerwehr vorbei, die uns ihre Gerätschaften präsentierte. Für das nächste Fest spendierte ich den Kameraden ein Fass Bier. Vom schönen Edelhof in Brüheim fuhren wir dann weiter nach Wangenheim.
(Quelle: tankred-schipanski.de 26.07.2012 )

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Kleintierzüchterverein in Sonneborn beging Jubiläum

Schon vom 80-jährigen Jubiläum gab es ein Gruppenbild vor dem Vereinsheim. Das ließen sich die Zuchtfreunde auch diesmal nicht nehmen. 
Schon vom 80-jährigen Jubiläum gab es ein Gruppenbild vor dem Vereinsheim. Das ließen sich die Zuchtfreunde auch diesmal nicht nehmen.
In Sonneborn feierte der Kleintierzüchterverein sein 85-jähriges Jubiläum. Der Vorstand zog im gut gefüllten Vereinslokal Bilanz.
Sonneborn. Fast bis auf den letzten Platz besetzt zeigte sich am Sonnabendabend das Vereinslokal des "Kleintierzuchtverein Sonneborn und Umgebung e.V." in Brühheim direkt am neuen Nessetal-Radweg. Die Feier zum 85-Jährigen Bestehen ließen sich die Vereinsmitglieder und zahlreiche Gäste aus Nachbarvereinen und die Kommunalpolitiker natürlich nicht entgehen.
Vorstandsvorsitzender Ernst Alfred Pöcking hatte mit Unterstützung anderer verdienter Vereinmitglieder ganze Arbeit geleistet und die bewegte, erfolgreiche Geschichte der 1927 gegründeten Züchtervereinigung auf 17 eng beschriebene A4-Seiten zusammengefasst und dennoch manch amüsante Anekdote in seine mit Rührung vorgetragene Festrede eingebaut. So die Fahrt zu einer Ausstellung per Traktor und Anhänger voller Züchter, die heute undenkbar wäre, oder die Besuchergruppe aus Frankreich, die eigentlich eine Messe in Leipzig besuchen wollte, und dann doch lieber Tiere in Brüheim kaufte. Allein die Züchterpreise und Meisterschaftstitel, die Mitglieder des Vereins für ihre mit viel Liebe und Sachkunde aufgezogenen Tiere vor der Wende und danach deutschlandweit und auf der Ebene des Freistaates erhielten, könnten eine Zeitungsseite füllen.
Stolz sind die Züchter aber auch auf ihre 1977 als Rinderoffenstall übernommene Ausstellungshalle, die auch das Vereinslokal beherbergt. Sie ist nicht nur längst überdacht, sondern wurde im Laufe der Jahre vor und nach der Wende immer wieder modernisiert und besser ausgestattet. Mancher Züchter, so Ernst Alfred Pöcking in seiner Ansprache, hätte sich in den vielen für deren Aufbau aufgewendeten Stunden selbst ein Eigenheim bauen können.
Groß daher auch die Freude über Grußansprachen, Erinnerungsgeschenke und Spenden unter anderem von der Landtagsabgeordneten Martina Renner (Linke), einem Mitglied des Gothaer Kreistages und dem Sonneborner Bürgermeister Günther Dietmar.
Reinhard Stange, Bernd Eberhard, Klaus Kellner und Harald Hering erhielten sogar die "Goldene Bundesnadel" des Bundes deutscher Rassegeflügelzüchter verliehen. Auch silberne Bundesnadeln wurden verliehen. Für die Frauen gab es zum Abschluss des festlichen Teils noch Blumengeschenke. Anschließend fand man sich zu einem schmackhaften Essen zusammen. Der Verein hat derzeit 42 Mitglieder, darunter auch drei Jugendliche.

Peter Riecke / 05.08.12 / TA



Brüheim wird repariert und verschönert

Bis Dezember könnte die Unterdorfstraße wieder befahrbar sein. Foto: Peter Riecke 
Bis Dezember könnte die Unterdorfstraße wieder befahrbar sein. Foto: Peter Riecke 
Im Ortskern soll auch in drei Jahren rekonstruiert und neu gestaltet werden. Auch die Erneuerung der Abwasserkanäle ist unvermeidlich. Die Baustelle am Ortseingang erzwingt jetzt eine weite Umleitung.
Brüheim. Die Ausstellungshalle und das Vereinsheim des Kleintierzüchtervereins Sonneborn und Umgebung sind sehr angenehm in einem parkähnlichen Areal am Ortsrand der zur Verwaltungsgemeinschaft "Mittleres Nessetal" gehörenden Gemeinde Brüheim gelegen, aber zur Zeit für Ortsunkundige schwer zu finden. Unmittelbar daneben verläuft die Landesstraße 1030 und die ist metertief aufgerissen. Tiefbauer arbeiten mit ihren Maschinen oft mehr als acht Stunden am Tag. Nur über einen Weg über den Ortskern und dann zwischen Friedhofsmauer und Gemeindezentrum erreicht man das Vereinsheim. Den Ortkern selbst offiziell und auf einer guten Straße nur vom Westen her, von Friedrichswerth. Wer von Sonneborn mit dem Auto ins zwei Kilometer entfernte Brüheim will, müsste eigentlich über Goldbach, Gotha, Trügleben, Aspach und Weingarten fahren, da auch die kürzere Umfahrung nördlich und über den Unstrut-Hainich-Kreis von Baustellen unterbrochen ist. Viele fahren deshalb auf Feldwegen. Doch die Reparatur der in Brüheim Unterdorfstraße genannten Landesstraße war unvermeidlich. Die Kanäle sind marode. Defekte traten bereits auf. Es kam sogar vor, das Abwasser im Unterdorf nicht weiter lief. Auf 360 Meter Länge wird nun neu verlegt. Die Baufirma aus Umpferstädt bei Weimar sei engagiert und kooperativ, heißt es aus der Gemeinde. Bürgermeister Heiner Both, der zugleich stellvertretender Vorsitzender des zuständigen kleinen Abwasser-Verbandes ist, hat sogar gemeinsam mit dem Gemeinderat die schon für Januar eingeplante Neugestaltung zentraler Plätze im Dorf verschoben. Brüheim besitzt im Gegensatz zu Sonneborn kein Gewerbegebiet. Trotzdem ist es eine der wenigen schuldenfreien Gemeinden in Thüringen. Das solle auch mindestens bis zum Ende seiner Amtszeit so bleiben, so der Bürgermeister gegenüber unserer Zeitung. Die Baumaßnahmen inclusive der ortstypischen Fußweggestaltung trotzdem zu stemmen, war daher das Ziel des Gemeinderates . Um an einen Teil der Mittel aus einem vom Thüringer Verkehrsminister Christian Carius (CDU) im Frühjahr 2012 initiierten und nur für dieses Jahr gültigen offiziell "kommunales Infrastrukturpaket für Gemeinschaftsmaßnahmen und Ortsdurchfahrten" genannten Zehn-Millionen-Euro-Topf zu gelangen, suchte er mehrfach den Kontakt zum Straßenbauamt Mittelthüringen. Dies gelang und weitere Fördermittel kommen vom Amt für Landentwicklung und Flurneuordnung Gotha. 2013, so hofft Heiner Both, sollen auch Teile der Friedrichswerther Straße weiter im Ort grundhaft erneuert werden. Auch dann würde wieder eine Umleitung erforderlich werden. Die müsse man intelligent lösen, damit Schwerlastverkehr nicht auf Nebenstraßen ausweiche und dort die nächsten Probleme entstünden. Danach liege dann die Neugestaltung des Kirchvorplatzes im Blick. Man sei bereits mit den kirchlichen Gremien über einen Nutzungsvertrag im Gespräch. Trotz der Belastungen durchs Bauen zeigte sich Both die Entwicklung Brüheims betreffend optimistisch. Es werde neu gebaut und für ein leer gewordenes Haus hätten sich schnell wieder Interessenten gemeldet. Angebote der Vereine wie ein Handarbeitskurs werden regelmäßig genutzt. Besonders gut kommt der neue Nessetal-Radweg bei den Bürgern an. Für Fahrten nach Friedrichswerth werde er schon oft anstelle des Autos genutzt. Per Fahrrad erreicht man auch die Kleintierzüchter problemlos. Und an den Wochenenden lockt eine Imbissstation "Zum Radler".
Peter Riecke / 09.08.12 / TA

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Mann in Brüheim bei Angriff verletzt

Bei einem überraschenden Angriff ist ein 33-Jähriger Autofahrer am Dienstagabend von einem Mann in der Schloßgasse in Brüheim im Landkreis Gotha schwer verletzt worden.
Der 33-Jährige wollte gerade sein Fahrzeug verlassen, als der 29-Jährige Angreifer die Tür aufreißt und ihn aus dem Auto zerrt. Der Täter hat mehrmals auf ihn eingeschlagen und flüchtet kurz danach, so die Polizei. Die Beamten konnten den 29-Jährigen in der unmittelbaren Nähe des Tatortes festnehmen. Warum der Angreifer auf den 33-Jährigen eingeschlagen hat ist noch völlig unklar. 
PI Gotha/ Florian Dobenecker / 26.09.12 / TA 
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Ab Anfang Oktober gibt es neues Radfahr-Vergnügen im Nessetal

Michael Weber und Michael Buchmann beim Rastplatz-Bau am Nessetal-Radweg in der Nähe von Wangenheim. TA-Foto: Claudia Klinger 
Michael Weber und Michael Buchmann beim Rastplatz-Bau am Nessetal-Radweg in der Nähe von Wangenheim. TA-Foto: Claudia Klinger 
Noch ist der neue Rad- und Wanderweg zwischen Goldbach und dem Kindel nicht offiziell freigegeben. Das passiert am Freitag, dem 7. Oktober um 11 Uhr in Brüheim. Dennoch wird auf der ehemaligen Bahntrasse schon eifrig geradelt, geskatet und gelaufen, gerade bei solch schönem Wetter wie dieser Tage.
Goldbach. Eberhart Walger aus Goldbach ist zum Beispiel jeden Tag auf der frisch bitumierten Strecke unterwegs. "Ich muss doch sehen, ob es vorwärts geht", sagt er. Diese Woche traf er regelmäßig Michael Buchmann und Michael Weber. Die Mitarbeiter der Firma Landschaftsgestaltung Steffen Führ aus Goldbach haben drei Picknickplätze gebaut: die Flächen gepflastert, Fahrradständer, Papierkörbe, Tische und Bänke montiert. Am Kindel, am einstigen Bahnhof Friedrichswerth und in der Nähe von Wangenheim laden diese Plätze künftig zum Verweilen ein. "Als nächstes müssen wir noch die Poller setzen, damit keine Autos auf den Weg fahren können", sagte Michael Buchmann. Denn die Strecke ist als Rad- und Wanderweg klassifiziert und darf auch nicht - wie andere ländliche Wege - von Landwirtschaftsfahrzeugen genutzt werden. Die Idee, die ehemalige Bahntrasse, die von Bufleben bis zum Kindel führte, touristisch neu zu nutzen, gab es schon lange. Doch jahrelang hatte sich der Bau durch zähe Verhandlungen mit der Deutschen Bahn verzögert. Viktor Zipproth, bis 2009 Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft (VG) "Mittleres Nessetal", hat aber nie aufgegeben und das Projekt trotz aller Hindernisse gemeinsam mit den VG-Mitarbeitern immer vorangetrieben. Im November 2010 war dann endlich der symbolische erste Spatenstich nahe des Friedrichswerther Bahnhofs gesetzt worden. Nun ist der erste Abschnitt des Nessetal-Radweges zwischen Goldbach und Kindel fertig. 13 Kilometer sind das, 10,5 Kilometer davon nagelneu. Finanziert wurde das Projekt von der VG "Mittleres Nessetal" mit Hilfe von Fördermitteln der Europäischen Union, wie Katrin Henze, VG-Mitarbeite-rin im Hauptamt, sagte. Die Bahnstrecke führte einst noch weiter von Goldbach Richtung Osten. Und auch der Rad- und Wanderweg soll dort entlang noch weiter gebaut werden. "2012 wird der Abschnitt bis Warza entstehen, 2013 der bis nach Molschleben, wo dann der Anschluss an bereits vorhandene Radwege geschafft ist", so Katrin Henze. Aussichtspunkte sind bei Bufleben und hinter der Sandbrücke Biberbach bei Friedrichswerth geplant. Letzterer gibt zum Beispiel den Blick auf Haina und den Inselsberg frei. Wenn alles fertig ist, verknüpft die Strecke auf 55 Kilometern Länge Erfurt mit dem Kindel. "Von Eisenacher Seite soll vom Kindel in die Innenstadt noch eine Verbindung entstehen", weiß Henze. Aber jetzt können Radler, Skater und Wanderer erst einmal den Weg von Goldbach über Wangenheim, Brüheim und Friedrichswerth bis zum Kindel genießen. Drei Informationstafeln zeigen den Verlauf, aber auch sich anschließende Rad- und Wanderwege in der Nessetal-Region an. "Ich freue mich so, dass dieser Radweg endlich Wirklichkeit geworden ist. Und er fährt sich wunderbar!", schwärmt Eberhart Walger und tritt wieder in die Pedale. Er wird ganz sicher bei der offiziellen Einweihung dabei sein. So wie die Grundschüler aus Goldbach, die am 7. Oktober nach Brüheim radeln. Und Regelschüler aus Mechterstädt kommen aus Richtung Friedrichswerth. In Brüheim gibt es dann neben Einweihungsworten auch eine Hüpfburg, Bratwurst sowie Kaffee und Kuchen, der von den Landfrauen gebacken wird.
Claudia Klinger / 30.09.11 / TA



Ehemalige Manager helfen mit Wissen Existenzgründern

Kunstvoll gestaltetet Fingernägel sind die Spezialität von Corinna Schiller. Foto: Peter Riecke
Kunstvoll gestaltetet Fingernägel sind die Spezialität von Corinna Schiller.
Foto: Peter Riecke 
Der Mentor steht im übertragenen Sinn für einen geistigen Anleiter und Ratgeber eines Jüngeren oder weniger Erfahrenen - so erklärt es das Fremdwörterbuch. 17 Mentoren - ehemalige Manager, Geschäftsführer, Banker, Rechtsanwälte - hat der Verein Alt hilft Jung Thüringen e.V.. 
 Alle sind Ruheständler, haben aber keine Lust, sich aufs Altenteil zu setzen. Sie wollen ihr Wissen weitergeben. Mit einer Patenschaft für Menschen, die neu durchstarten wollen. Das können sowohl Selbstständige sein, die Probleme bekommen haben, als auch Menschen, die den Schritt in die Selbstständigkeit erst wagen wollen, nicht aber so recht wissen, auf was dabei zu achten ist. Denn Fallstricke gibt es reichlich. Corinna Schiller (42) aus Brüheim hat es fast geschafft. Sie war lange arbeitslos und Hartz IV-Bezieherin. Im Nebenerwerb hübschte sie den Damen im Ort die Fingernägel auf. 2011 kam ihr dann zu Ohren, dass ein Nagelstudio in Gotha eine Nachfolgerin sucht. Der Traum von etwas Eigenem, mit dem man seinen Lebensunterhalt verdienen könnte, er rückte in greifbare Nähe. Wenn da diese Fallstricke nicht wären. Corinna Schiller wandte sich an ihren Berater im Jobcenter. Und der Traum bekam Konturen. Bernd Auer, ehemaliger Manager einer Krankenkasse, nahm sich als Mentor der jungen Frau an. Prüfte die Marktchancen, die Finanzen, stellte einen Geschäftsplan auf, besorgte einen Mikrokredit von 9000 Euro. Es funktionierte letztenendes, weil Corinna Schiller ihre bisherigen Kundinnen aus Brüheim als "Mitgift" mitbrachte und auch der Kundenstamm der Vorgängerin bei der Stange gehalten wurde. Von Ende März bis Anfang Oktober dauerte es, dann waren alle Formalien geklärt und das Nagelstudio konnte starten. Nun ist Corinna Schiller voll Elan am Werk, sich ihren Lebenstraum in ihrem Studio in der 18.-März-Straße in Gotha zu erfüllen. Und sie ist sicher, dass sie es schafft, im nächsten Jahr vollends aus dem Bestand des Jobcenters gelöscht zu werden und gänzlich auf eigenen Beinen zu stehen. Sie sei ein Beispiel, wo alles gut und völlig problemlos gelaufen sei, lobt ihr Mentor Bernd Auer. Diese Erfolgsgeschichte hat sich so oder ähnlich bereits einige Male im Landkreis wiederholt. Die zwei Berater 21 mit 160 Patenschaften gibt es in ganz Thüringen haben gemeinsam mit ihren Schützlingen ganze Arbeit geleistet. "Wir haben eine 65-prozentige Erfolgsquote", weiß Bernd Auer, dem auch die Projektleitung des Vereins "Alt hilft Jung" in Erfurt obliegt, zu berichten. 17 Patenschaften in den Bereichen Dienstleistungen, Handwerk, Handel wurden im Kreis bereits geschlossen. Nicht jeder hat es allerdings geschafft. Wenn das Geschäftsmodell nicht tragfähig war, kam von den Mentoren nach Bestandsanalyse und Prüfung aller Unterlagen und Geschäftschancen der vorsorgliche Hinweis, sich doch lieber vom Arbeitsamt in einen Job vermitteln zu lassen, als eine geschäftliche Bruchlandung hinzulegen. Die Mentoren arbeiten eng mit dem Agentur für Arbeit zusammen, bekommen von dort eine Aufwandsentschädigung. Sechs Arbeitstage mit jeweils acht Stunden sind pro Klient vorgesehen., Dafür gibt es 360 Euro Aufwandsentschädigung. Also nichts zum reich werden. "Ich bin unter Menschen und werde auch als Ruheständler geistig herausgefordert" formuliert Mentor Auer seine Motivation, anderen mit seinem Wissen als Manager helfen zu können. Und wirbt zugleich um neue Leute, denn man sei personell am Anschlag. "Wenn es Menschen im Rentenalter gibt, die mit dem nötigen Hintergrund- und Fachwissen dienen können und dieses an Existenzgründer und Selbstständige weitergeben wollen, sind sie bei uns herzlich willkommen", sagt er. Infos gibt es im Internet unter www.ahjthueringen.de oder unter (0361) 34 15 56 31.

Michael Keller / 20.11.12 / TA



Brüheimer Bürgermeister erhält Morddrohung von Jugendlichen

Mit einem Spruchband - "Bürgermeister, wir stehen hinter dir" - haben Brüheimer ihre Solidarität mit  Heiner Both bekundet. Both hatte eine Morddrohung erhalten, weil er einem Jugendlichen eine kommunale Wohnung verweigert haben soll. Foto: Wieland Fischer 
Mit einem Spruchband - "Bürgermeister, wir stehen hinter dir" - haben Brüheimer ihre Solidarität mit Heiner Both bekundet. Both hatte eine Morddrohung erhalten, weil er einem Jugendlichen eine kommunale Wohnung verweigert haben soll. Foto: Wieland Fischer
Eine Gruppe junger Leute stiftet Unfrieden in Brüheim: Bürgermeister Heiner Both hatte am Samstag, 24. November 2012, eine Morddrohung erhalten, weil er einem der Störenfriede eine kommunale Wohnung verweigert haben soll. Der Gemeinderat fordert Hilfe von der Landesregierung. In Brüheim sehen die Einwohner den Dorffrieden bedroht. Pöbeleien, Drohungen und gewalttätige Übergriffe von einer Gruppe junger Leute sind an der Tagesordnung. Die Lage eskalierte, als am Samstag, 24. November 2012, Bürgermeister Heiner Both attackiert wurde. Sogar Morddrohungen gegen ihn sollen geäußert worden sein. Bürgermeister Both ist seither krankgeschrieben. Telefonisch war er nicht zu erreichen.

Brüheimer Bürger bekunden ihre Solidarität

Am Montagabend, 26. November 2012, bekunden Brüheimer ihre Solidarität mit dem Bürgermeister. Etwa siebzig Frauen und Männer versammeln sich vorm Edelhof. Am Tor ist ein Laken gespannt. Darauf steht: "Bürgermeister, wir stehen hinter dir." Darunter setzen Brüheimer ihre Unterschrift. Das werde für Both eine sehr große Genugtuung sein, sagt dessen Amtsvorgänger Eberhard Möller. Angesichts der massiven verbalen Bedrohungen gegen den Bürgermeister befürchtet mancher im Dorf, dass Both das Amt niederlegt.

Auslöser für die Anfeindungen

Der Bürgermeister soll angeblich einem der Störenfriede eine kommunale Wohnung verweigert haben. Am Samstag, 24. November 2012, spitzte sich die Lage zu. Im Edelhof hatte Both zu einer Feier mit Freunden eingeladen. Dazu kam es nicht. Grill und Bierkästen stehen noch unberührt dort. Denn gegen 17 Uhr marschierten fünf, sechs junge Leute vor die Tür und störten das Fest. Rufe wie "Wir bringen dich um" sollen gegen Both ausgestoßen worden sein, berichten Brüheimer. 18.20 Uhr ging ein Hilferuf bei der Polizei Gotha ein. Die Ordnungshüter seien sofort da gewesen. Der Bürgermeister habe am ganzen Leib gezittert und sei "seelisch fertig", sagt Eberhard Möller. Die Brüheimer wollen, dass etwas unternommen wird, damit die Schikanen und Angriffe aufhören. "Bislang wird alles runtergespielt", stellt Eberhard Möller fest. Hilfesuchend hat der Gemeinderat einen offenen Brief an Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und Innenminister Jörg Geibert (beide CDU) verfasst. "Aus Angst vor Repressalien bleiben viele Straftaten noch unentdeckt. Den Androhungen körperlicher und seelischer Gewalt, welchen leider zu oft Taten folgten, wurde jedoch kein Gehör geschenkt. Deshalb wenden wir uns als Mitglieder des Gemeinderates an Sie, dass in  dieser Angelegenheit schnellstmöglich gehandelt wird", heißt es in dem Schreiben, das die Ratsmitglieder am Montagabend, 26. Novemberr 2012, im Anschluss an das öffentliche Bekenntnis zum Bürgermeister in einer außerordentlichen Ratssitzung aufgesetzt haben.

Rädelsführer stammt aus Craula

"Es ist für uns unverständlich, dass eine solch gewalttätige Person beinahe ohne Konsequenzen für ihr Handeln weiterhin Menschen bedrohen kann und den Geschädigten keine Hilfe oder Schutz zugesagt wird", weisen sie auf den Rädelsführer hin. Der stamme aus Craula und sei mittlerweile in Brüheim gemeldet. Bei dem Rädelsführer handele es sich um kein unbeschriebenes Blatt. In den Orten, wo er zuvor gewohnt habe, sei er den Behörden als "strafauffällig" bekannt. Die Brüheimer verweisen auf öffentliche Ausschreitungen unter Alkoholeinfluss, dann würden vorbeikommende Fußgänger bedrängt und werde gegen Vertreter öffentlicher Einrichtungen vorgegangen.

Brüheimer von Jugendlichen zusammengeschlagen

"Das Schlimmste ist: Unsere Kinder sind fix und fertig", berichtet die Frau von Christian B. Ihr Mann bekam am 25. September am eigenen Leib die Gewalttätigkeit der Randalierer zu spüren. Mit seiner schwangeren Frau und Kind kehrte er vom Elternabend zurück nach Brüheim. Die Gruppe habe sein Auto gestoppt. "Ich wurde aus dem Wagen gezerrt und zusammengeschlagen", sagt Christian B. Man sei ihm aufs Bein gesprungen. Ein Knie sei kaputt, zwei Sehnen gerissen. Zwei Monate später humpelt er immer noch an Krücken. Und das nur, weil er Tage zuvor den Anführer der Gruppe darauf hingewiesen habe, dass dessen Hund Kot vorm Friedhofstor hinterlassen habe und der zu entfernen sei. Eine junge Frau berichtet, dass ihr Auto beschmiert worden sei. Es sei niemandem zuzumuten, dass wahllos Passanten mit Gegenständen beschmissen, Sachen mutwillig zerstört werden, findet der Gemeinderat. Die Brüheimer sehen ihre Menschenwürde, Freiheit und körperliche Unversehrtheit bedroht. Mit der Kundgebung vorm Edelhof setzen sie ein Zeichen dagegen. "Wir zeigen, dass die Brüheimer zusammenstehen", stellt Ratsmitglied Gerhard Schreiner fest. Sie wollen, dass ihr Gemeinwesen geschützt wird. "Ich bin froh, dass ich so einen Bürgermeister als Nachfolger gefunden habe", sagt Eberhard Möller. "Er macht einen guten Job", lobt Gerhard Schreiner den Bürgermeister. Both habe in den letzten Jahren unter anderem beim Straßenbau viel für den Ort bewegt, sagt Bürgermeister-Stellvertreter Siegfried Backhaus. "Es wäre fatal, wenn er sich zurückziehen würde." - Für Brüheim als auch für die Demokratie. "Ich bin nicht im Herbst 1989 auf die Straße gegangen, damit jetzt die Demokratie mit Füßen getreten wird", findet Catherine Reichert. Sie und die Brüheimer fordern Konsequenzen, dass dem Treiben der Gewaltbereiten Einhalt geboten wird.


Wieland Fischer / 28.11.12 / TLZ 



Tote Bäume sorgen für neues Leben im Hainich

  • Dietrich Reiche kontrolliert die Wanderwege im Nationalpark Hainich. Fällt wie hier am Hühnteich ein Baum über einen Weg, wird dieser um einige Meter verlegt, damit der Baum an Ort und Stelle verrotten kann. Foto: Jens König Dietrich Reiche kontrolliert die Wanderwege im Nationalpark Hainich. Fällt wie hier am Hühnteich ein Baum über einen Weg, wird dieser um einige Meter verlegt, damit der Baum an Ort und Stelle verrotten kann. Foto: Jens König
Mit dem Ranger durchs Jahr: Dietrich Reiche und seine Kollegen überlassen die Natur möglichst sich selbst.
Ich bin gerne auf Streife unterwegs im Nationalpark Hainich. Mit der Zeit sieht man sehr deutlich, wie sich der Wald verändert. Wir verfolgen hier ja das Motto, dass wir Natur Natur sein lassen. Langsam, aber sicher soll sich der Hainich wieder zu einem Urwald entwickeln. Da gehört es dazu, dass auch mal Bäume umbrechen. In einem Wirtschaftswald würde das einen finanziellen Schaden bedeuten. Im Nationalpark hingegen denken wir ganz anders. Stirbt ein Baum, fällt mehr Licht auf den Boden. Das hilft jungen Bäumen beim Nachwachsen. Knicken Bäume um, hat das ganz verschiedene Ursachen. Manche sind durch Krankheiten oder Pilzbefall geschädigt, sodass sie Stürmen nicht mehr standhalten. Andere sind einfach alt und brechen deswegen in sich zusammen. Für uns als Ranger ist das eine knifflige Angelegenheit. Der Nationalpark soll einerseits so wenig wie möglich menschlichen Eingriffen ausgesetzt sein . Andererseits haben wir direkt an Wanderwegen eine Verkehrssicherungspflicht. Dort kontrollieren wir natürlich, ob es lose Äste gibt und entfernen sie auch, damit niemand gefährdet wird. Dennoch lässt sich nie vorhersagen, wo ein Baum kippt. Zum Jahreswechsel war es zum Beispiel ziemlich stürmisch, da gab es einigen Windbruch. Am Hühnteich ist eine alte Lärche dem Sturm zum Opfer gefallen. Sie liegt nun mitten auf dem Wanderweg. Das einfachste wäre es natürlich, die Motorsäge anzusetzen und den Weg wieder freizuschneiden. Das aber ist ein Eingriff, den wir hier nicht wollen. Die Lärche soll liegenbleiben und langsam verrotten. Sie bietet damit neuen Arten einen Lebensraum und für die Wanderer ist es spannend zu sehen, wie sich ein Baum, der tot ist, verändert. Am Hühnteich verlegen wir nun den Wanderweg - um die Lärche und älteren Windbruch herum. Wir schütten den Weg neu auf und setzen auch neue Leiteinrichtungen. Wie lange ein Baum liegt, ehe er verrottet ist, lässt sich schwer sagen. Das kommt auf die Holzart an und darauf, wie sehr der Baumstamm Witterungsbedingungen ausgesetzt ist. Eine Eiche verrottet wesentlich langsamer als eine Buche. Denn deren Holz wird schnell von Weißfäule befallen. Windbruch bleibt bei uns im Nationalpark übrigens nicht lange unbemerkt. Wir Ranger sind regelmäßig auf allen Wander- und Radwanderwegen unterwegs, sodass spätestens nach einigen Tagen auffällt, wenn irgendwo ein Baum sein Leben beendet hat.  
Notiert von Britt Mandler  
Dietrich Reiche ist 56 Jahre alt und lebt in Brüheim. Er arbeitete Jahrzehnte als Forstwirt in der Holzernte. Seit dem April 2011 ist er Ranger im Nationalpark Hainich.

21.01.13 / TA 





 Hochwasser 01.06.2013 im Nessetal

Ich habe hier mal einige Bilder über die heutige Hochwasserlage zusammengestellt. Die Bilder sprechen für sich...
Falls ihr noch Bilder habt nehme ich sie gerne in den Blog....



Blick von der Nessebrücke Richtung Eberstädt





Bootsfahrt in Eberstädt


 








Nessewiesen in Eberstädt

 
Nessebrücke vor Goldbach





Landstraße Goldbach Richtung Wangenheim
 



Wehr am Stausee Wangenheim





 
Ablauf vom Stausee Wangenheim



01.06.2013/ Franke